Im August 2015 hat es mich dann auch getroffen, nachdem ich eigentlich immer total vorsichtig gewesen bin und seit 3 Jahren z.B. rein gar nichts mehr an neuen Pflanzen, Fischen oder Schnecken angenommen habe, war eine Wurzel aus einem ehemaligen Krebsbecken wahrscheinlich der Übeltäter.
Anzeichen hatten meine Tiere keine, wenn meine Übertragung-Theorie stimmt, werden meine Tiere auch erst ganz kurz positiv gewesen sein. Bei jedem vorherigen Test, war ich immer sehr nervös vor dem Test, weil immer irgendein Tier minimal mal etwas mehr schwarz an den Füssen oder am Maul hatte und ich da leicht zu Paranoia neige. Beim letzten Kontroll-Test war ich dann mal nicht nervös und bin als das positive Ergebnis kam erstmal aus allen Wolken gefallen.
Um sicher zu gehen, wurden danach dann noch 5 weitere Tests bei einem anderen Labor gemacht.
1. Gegentest vom bereits getesteten Becken - positiv
2. Axolotl-Raum oben - positiv
3. Jungtiere - negativ
4. adulte Andersonis - negativ
5. Andersoni Landgänger - negativ
Leider habe ich vor unserem Urlaub ein Tier aus dem Keller noch nach oben geholt, damit habe ich es dann auch in mein Hauptzimmer geschleppt. Da man sich bei so einem unangenehmen Vorfall seine Gedanken macht, wurde schweren Herzens beschlossen, die Andersoni Landgänger und die Molche nach Behandlung abzugeben.
Die Andersoni Landgänger und die negativen Jungtiere sind dann vorm Behandlungsstart noch abgegeben worden.
Und danach ging die Arbeit los, behandelt wurde aufgrund der Menge von Becken und Tieren in 2 Etappen, erst der Keller, dann das Axolotl-Zimmer.
Entsprechende Medikamente und Dosierungen bekommt ihr mit einem positiven Befund beim Tierarzt.
Allgemein:
Das schlimmste war wirklich das Desinfizieren. Jedes Teil musste entweder genauso wie die Tiere behandelt werden oder wurde soweit möglich abgebacken oder abdesinfiziert. Die Filtermatten und Kescher (Kescher war eher ne blöde Idee, besser in die Spülmaschine...) wurden erst mit Oxi-Action eine Stunde bei 60 Grad in der Waschmaschine gewaschen und danach noch 2 Mal ohne Mittel (1 Mal hätte es auch getan).
Der etwas teuere Bodengrund wurde 1 Stunde bei 150 Grad abgebacken. Der Rest wurde abdesinfiziert und dann als Drainage in ein paar Blumenkübel eingebracht. Pro "Backofen-Ladung" haben wir nur etwa 20kg abgebacken bekommen (die Backbleche sollten nicht zu voll sein, damit er Kies wirklich überall gut erhitzt wird). Da stand der Aufwand und die Stromkosten bei normalen Kies in keinem Verhältnis zu neu kaufen.
Alle Boxen/Eimer die in Benutzung waren, wurden vor jeder neuen Benutzung abdesinfiziert und dann entweder gründlich ausgewaschen oder kurz durch die Spülmaschine gejagt.
Besonders nervig war es die beiden Rückwände wieder aus den Becken raus zuschneiden, diese mussten aber zur Sicherheit beidseitig abdesinfiziert werden.
Behandlung Keller:
Im Keller wurden die Tiere 10 Tage mit 10 Minuten Kurzzeit-Bädern behandelt. Das wäre für etwas empfindlichere Tiere weniger belastend.
Nach 6 Tagen Behandlung fingen da die Kiemen an etwas unschön zu werden.
Eine Woche nach der Behandlung wurden die Tiere dann getestet und waren dann zum Glück auch wieder negativ.
Behandlung oben:
oben wurde dann im Becken 10 Tage im Dauerbad behandelt. Die Becken wurden dazu erst komplett geleert und liefen dann nur mit Deko und Blubberstein für 10 Tage. Das Beckenwasser wurde nach 5 Tagen erneuert.
Nach der Behandlung kamen die Tiere dann erstmal in Boxen. Die Becken wurden dann erst nach dem zum Glück wieder negativen Test in Betrieb genommen.
Fazit:
Die Behandlung war sehr zeitintensiv und vor allem nervenaufreibend. Es ist aber auch bei vielen Becken machbar. Beim Desinfektions- und Behandlungsstart hat mir meine liebe Freundin Manuela (an der Stelle noch einmal vielen Dank) unter die Arme gegriffen. Dank ihr habe ich an dem Tag einen recht klaren Kopf behalten und eine gute Vorgehensweise ausgearbeitet und kam nicht in Versuchung schreiend durch die Gegend zu laufen. Weitere tolle Hilfe hatte ich über das Axolotl-Forum.
Kostenmäßig waren wir mit ca 500€ dabei (9 BD-Tests, Flächendesinfektions-Mittel, neue Schläuche, Silikon, neuer Bodengrund - die Medikamente und ein paar andere Sachen habe ich von 2 ganz lieben Damen geschenkt bekommen, sonst wären es eher nochmal 50-100€ mehr geworden).
Die Haltung würde ich deshalb aber definitiv nicht aufgeben. Falls es mich noch einmal treffen sollte, würde ich nach der Behandlung vielleicht noch ein Becken reduzieren, um den Arbeitsaufwand etwas zu minimieren, aber deshalb alles hinschmeißen käme für mich auf keinen Fall in Frage.
Falls es einen von euch auch einmal treffen sollte, hier eine kleine Checkliste vor der Behandlung:
1. Medikament (gibt es mit Befund beim Tierarzt)
2. Flächendesinfektionsmittel
3. nitrilfreie Handschuhe
4. Abstrichbesteck(e) ohne Transportmedium
5. genug Wechselboxen/Eimer
6. Sagrotanseife für die Hände
7. gute Nerven ;-)
Nach BD liest man leider auch immer mehr von BS. Ich hoffe es werden mal mehr Halter sensibel für dieses Thema.
Artikel zu BS
Den Pilz kann man ebenfalls bei den für BD genannten Laboren testen lassen. Teilweise wird es auch günstiger in Kombination angeboten.